Noch lange bevor in Nordhausen der Bau des modernen Schwimmbades am Stadion begonnen wurde, hatten in Salza die Gemeindemitglieder intensiv über den Bau eines Freibades debattiert. Grund hierfür war auch die rasant gewachsene Einwohnerzahl der Gemeinde, die schon im Jahr 1914 die 4000er Marke überschritt. Damit hatte man eine vergleichbare Größe wie Bad Sachsa mit 3900 und Ellrich mit 4500 Einwohnern. Aber immer wieder war das Projekt aus finanziellen Erwägungen zurück gestellt worden. Als am 28. August 1927 die Nordhäuser Besitz von ihrem modernen Bad im Süden der Stadt nahmen, war das für die Verantwortlichen in Salza der letzte Anstoß, nun endlich auch für ihre Bürger eine Badegelegenheit zu schaffen, denn der lange Weg bis ins Stadion sollte den Salzaern erspart bleiben. Östlich des Flüsschens Salza, das in südlicher Richtung durch die heutigen Ortsteile Salza und Niedersalza fließt war der obere Pfingstrasen als Standort für das Bad vorgesehen. Die notwendigen Projektunterlagen erarbeitete das Kreisbauamt.
Noch im Jahr 1927 wurde zügig mit der Realisierung des Projektes begonnen. Nach dem mühseligen Aushub der Bassingrube verdichtete man den Schwimmerteil mit einer Tonschicht. Der Beckenrand wurde nur teilweise mit Holzplanken eingefasst. Der abgeteilte Nichtschwimmerbereich erhielt zusätzlich einen Plattenbelag. Das gesamte Bassin hatte die Abmessungen 50 x 25 m. Ein Vorwärmteich diente dazu, die Wassertemperaturen im Becken zu erhöhen.
Die rund drei Morgen große Außenanlage war als Liegewiese mit Sitzgelegenheiten hergerichtet. Es gab Umkleidemöglichkeiten in Einzel- und Gruppenkabinen sowie eine kleine sanitäre Anlage. Anfang Juni waren die Arbeiten abgeschlossen und die Eröffnung auf den 10. des Monats festgesetzt.
Die feierliche Einweihung der neuen Errungenschaft wurde für die Gemeinde zum großen Volksfest. Persönlichkeiten aus der Kommunalpolitik und der Wirtschaft, Sportler und Sponsoren hatten sich auf dem Terrain der neu geschaffenen Anlage eingefunden. Insgesamt etwa 3000 Besucher, so berichtete die Presse, waren zu der Eröffnung des Bades erschienen. Im Festzug, der sich vom Ortskern zum Schwimmbad bewegte, marschierten Schüler, sämtliche Vereine von Salza und auch die Mitglieder der Feuerwehr. In seiner Ansprache ging Bürgermeister Weithäuser auf die Bedeutung und der Notwendigkeit des Bades für die Gemeinde ein, sprach von dem hohen Wert des Sonnen- und Wasserbades vor allem für die Gesunderhaltung des Körpers. Er appellierte an die Salzaer regen Gebrauch von der wunderschönen Anlage zu machen. Nach einem bunten Programm und dem „Anbaden“ erfolgte die Übergabe der Einrichtung an die Öffentlichkeit.
Seit wenigen Jahren wird das Bad mit Wasser aus einem eigenen Brunnen versorgt. Seit dieser Zeit ist das Badewasser nicht mehr so kalt wie früher, sondern liegt mit der Wassertemperatur im Niveau der anderen Freibäder.
Die gesamte Geschichte dieses Bades kann man in der Broschüre 80 Jahre Salzaquellbad, welche vor 12 Jahren erschien, nachlesen.