Hörningen

Hörningen wurde am 1. Juli 1994 zu Nordhausen eingemeindet. Jahrhunderte hindurch war der Ort ein Filialdorf von Woffleben. Es liegt auf einen Bundsandstein-, Ton- und Gipsgebirge. Erstmalig erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1238, als Werner von Salza genannt Schieferstein eine Gruft für sich im Kloster Walkenried sicherte und dazu seinen Besitz in Hörningen an das Walkenrieder Kloster übertrug. Im 14. Jahrhundert hatte das Dorf 6 Fuhren Steine jährlich nach Nordhausen zu liefern. Berechnet wurde dazu eine Fuhre auf jeden gangbaren Pflug. Nach der dritten Nordhäuser Statutensammlung wurde diese Leistung im Jahre 1350 begonnen.

Die Hörninger Kirche wurde 1748 neu errichtet. Von der Ausführung ihres Vorgängerbaus ist nichts Näheres bekannt, nur dass von dieser am 12. Mai 1737 der Kirchturm einstürzte. Da die Kirche baufällig war, brach auch diese zusammen, als man versuchte, den Kirchturm zu reparieren.

Zu allem Unglück entstand durch einen Hagel ein großer Schaden in der ganzen Flur, so dass den Anspännern auf einige Jahre die Dienste, darunter auch die „Bauffrohnfuhren“ erlassen wurden. Dies verzögerte den Wiederaufbau der neuen Kirche bis zum Jahre 1747. Die Hauptarbeiten wurden im Jahre 1748 ausgeführt und 1752 auch der innere Ausbau vollendet. Eine Besonderheit dieser Kirche sind ihre Steine. Sehr gute Steine für Tür- und Fenstergewände, zur Verquaderung der Ecken des Turmes und des Langhauses, wurden aus den Trümmern der Walkenrieder Klosterkirche entnommen. Ausgestattet war die Kirche mit drei Glocken.

Zum Ort gehörte im Mittelalter die Siedlung Scharfenhagen, welche zwischen Woffleben und Hörningen am Hagenberg lag und 11 Häuser umfasste. Die Einwohner dieser Siedlung beerdigten ihre Angehörigen in Hörningen. Der alte Weg von Scharfenhagen nach Hörningen heißt noch heute der „Totenweg“. Nach Eingehen des Dorfes, siedelten sich die „Scharfenhagener“ in Woffleben an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Hörningen viele Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten auf, die hier eine neue Heimat fanden. In den letzten 20 Jahren ist der Ort gewachsen. An seinem südwestlichen Ortsrand entstanden neue Wohnhäuser.

Nordwestlich von Hörningen ist ein großer Windpark entstanden, der die Gegend beherrscht, von dessen Standort aus, man einen wunderbaren Rundblick vom Kyffhäuser über ganze Hainleite bis nach dem Eichsfeld hat. Hörningen liegt in einer wunderschönen Naturlandschaft. Die Ausläufer des Gipskarst bilden hier mit den Hörninger Kuppen die sogenannten „Sattelköpfe“. Die gesamte Gegend lädt zum Wandern und Verweilen ein. Auch für Radtouristen gibt es schön Routen.

Anno 1790 hatte Hörningen 34 Häuser in den 167 Menschen lebten, Anno 1863 lebten in 37 Häuser 231 Menschen. Heute hat Hörningen 230 Einwohner.   

Steffen Iffland